So schmeckt Thy
Essen und Geschichte hängen zusammen. Lange Zeit waren die Menschen dieser Gegend vom Fischfang abhängig und so ist eine der Spezialitäten von Thy der Stockfisch. Im März und April fängt man Dorsch, schneidet ihn am Bauch auf und nimmt ihn aus, um ihn dann für ein paar Wochen zum Trocknen aufzuhängen. Der Fisch wird von der Meeresluft gesalzen und bleibt auf den Trockengestellen hängen, bis er so trocken ist, dass man ihn kaum geschnitten bekommt.
Früher bewahrte man den Stockfisch auf dem Dachboden auf für Zeiten, in denen es keinen Frischfisch gab. Dann wurde er abgenommen und einen Tag lang eingeweicht. Anschließend kochte man ihn sechs bis acht Stunden und aß ihn mit Kartoffeln und weißer Soße. Viele der älteren Bewohner von Thy möchten den Stockfisch auf ihrem täglichen Speisezettel nach wie vor nicht missen und so kann man im Frühjahr in den Küstenorten noch immer die zum Trocknen aufgehängten Fische sehen.
Die Schafe, die man auf den Dünenheiden weiden ließ, wurden mit der Zeit ebenfalls eine willkommene Bereicherung des Speiseplans. Das Schafsfleisch wurde gesalzen und abgehangen und vor der Zubereitung genau wie der Stockfisch eingeweicht. Dann schnitt man das Fleisch in Würfel und legte es zusammen mit Kohl in einen Topf, wo das Ganze zu einem Gericht gekocht wurde, das ein wenig an Irish Stew erinnert. Kohl war in Thy sehr begehrt und beliebt, er wurde in großen Wagen von Bauernhöfen im Landesinneren herbeigeschafft, weil er im salzigen Boden an der Küste nicht gedieh. Selbst Möwen wurden bis 1950 in großem Stil verspeist. Für die Einheimischen sind Möwensuppe mit Mehlklößchen oder Möwenbrust mit Preiselbeeren und Rauschbeeren aus der Heide auch heute noch eine absolute Köstlichkeit.
Andere Spezialitäten
- Beeren und Honig kann man in den Hofläden und an kleinen Straßenständen kaufen.
- Porse Guld, ein Gagelbier aus der Brauerei Thisted Bryghus. Die Mitarbeiter der Brauerei gehen jedes Jahr selbst in die Dünenheide hinaus, um den Gagel zu sammeln.
- Sehr beliebt sind auch Schnäpse mit Zusätzen von Bernstein oder Gagel, Dünen-Rose oder Rauschbeeren aus der Heide.
- Fangfrischer Fisch kann in den Fischgeschäften der Küstenorte oder direkt vom Kutter aus gekauft werden.
- Das Museum von Vorupør hat über den Sommer Aktivitäten im Programm, bei denen man regionale Spezialitäten kosten kann.
- Mehrere Gaststätten der Umgebung haben traditionelle Gerichte aus der Region auf der Speisekarte. Im Gasthof Stenbjerg Kro gibt es zum Beispiel eine Nationalparkplatte.
Veranstaltungen finden auf thy360.dk