Der Dünenwald Tvorup Klitplantage

Die Dünenschutzwälder im Nationalpark Thy prägen heute die Gegend, obwohl die Bäume und die Wälder geschichtlich gesehen noch sehr neu für die Gegend sind. Sie sind das Ergebnis zielgerichteter Anstrengungen, die letztlich Früchte trugen. Außerdem besitzen diese Schutzwälder heute einen großen Erholungswert.

Der Kampf gegen den Sand

Der Kampf gegen die zerstörerische Sandflucht war hart und ungleich und es brauchte viele Erfahrungen, ehe brauchbare Methoden gefunden wurden. Die ersten Versuchsanpflanzungen vom Beginn des 19. Jahrhunderts waren ein Fiasko, weshalb man in den 1850er-Jahren zu neuen Methoden überging. Kammerherr Hans Christian Riegels wurde zum Leiter der neuen Versuche u. a. in den Dünen von Tvorup ernannt. Eine circa einen Morgen (0,25 Hektar) große Fläche wurde besät und bepflanzt und dieses Mal war dem Vorhaben mehr Glück beschieden als der Versuch von Thagaard (17). Die verwendeten Sorten waren robuster und da die neue Versuchsfläche namens Gryden weiter vom Meer entfernt lag als die ersten missglückten Versuche, waren die Bedingungen zudem weniger schwer, so dass die Bäume Halt finden und anwachsen konnten.

Die Versuche zeigten, dass besonders die Bergkiefer dem rauen Klima trotzen konnte. Die Bergkiefer wächst schnell und bildet einen Schutz für später gepflanzte weniger robuste Baumsorten. Das bedeutete, dass man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Bergkiefern fast wie einen Teppich über die Dünenareale ausrollte. Dies schuf die Grundlage für die vielen Hektar Dünenwald, die die Gegend heute prägen. Die landwirtschaftlichen Flächen östlich der Plantagen blieben mit der Zeit von der Sandflucht verschont und die Bäume hatten auch einen merkbaren Effekt auf die salzige Luft und den Seenebel draußen vom Meer.

Ein Waldspaziergang

Das Gebiet namens Gryden war eine von Riegels Versuchsplantagen. Hier sieht man heute Edeltannen, Eichen, Buchen und Espen aus den ersten Anpflanzungen. An der Straße steht ein Gedenkstein zu Ehren von Riegels Schaffen. Auf einem markierten Weg kann man sich in dem sehr hügeligen Gelände bewegen, welches eine alte Dünenlandschaft ist. An einigen Stellen liegt der Sand bis zu 6 Meter dick und doch finden die mehr als 100 Jahre alten Bäume Nahrung.

Auch auf zwei Rädern machen die Anstiege und Abfahrten im Gelände Spaß. Eine Mountainbike-Route mit Ausgangspunkt am Lagerplatz am Boligvej nördlich von Tvorup geht dicht an Gryden vorbei.