Wasser und Wind
Direkt hier am Flüsschen in Faddersbøl lag also eine Wassermühle, die das nach Süden ablaufende Wasser vom Sjørring Sø ausnutzte. Als man 1859 die Entwässerung des Sees in Angriff nahm, wurden breite Kanäle gegraben, um das Wasser abzuleiten. Die Wassermühle stand dem im Wege und wurde stillgelegt. Da aber weiterhin Energie gebraucht wurde, baute man stattdessen die Mühle, die wir heute besuchen können.
Faddersbøl Mølle ist eine so genannte Holländermühle, die, wie der Name schon sagt, in Holland entwickelt wurde, wo mit den Mühlen die Pumpen für groß angelegte Entwässerungsvorhaben angetrieben wurden. Holländermühlen sind so konstruiert, dass sich nur die obere Kappe mit den Flügeln nach der Windrichtung dreht, während der Unterbau feststehend ist. Die Kappe wird über große Zahnräder gedreht und andere Räder übertragen die Kraft von den Flügeln über ein ausgeklügeltes System auf die Mahlwerke im Mühleninneren.
Faddersbøl Mølle diente den Bauern der Gegend zum Mahlen ihres Getreides. Der Mühlenbetrieb entwickelte sich mit der Zeit zu einem Futtermittelhandel und später einem Gemischtwarengeschäft, wo es diverse Waren für den Haushalt zu kaufen gab. Faddersbøl Mølle wurde 1968 stillgelegt, als die Zeit dieser Technologie abgelaufen war. Danach stand die Mühle jahrelang ohne Flügel und nur mit Dachblech bekleidet da, bis Naturstyrelsen und lokale Denkmalschützer die Initiative zur Restaurierung ergriffen, um der Mühle innen wie außen ihr ursprüngliches Aussehen zurückzugeben.
Im Keller der Mühle ist in den Sommermonaten eine Tafelausstellung zu sehen. Hier wird dem Besucher Wissenswertes zu Natur und Landschaft sowie zur Mühlen- und Kulturgeschichte vermittelt.