Die Kirche von Lodbjerg

Die einsam gelegene Kirche von Lodbjerg ist eine der kleinsten Kirchen Dänemarks. In der weiten, kargen Landschaft bildet sie einen Anziehungspunkt für viele Besucher.

Alte und neue Ausschmückung

Als die Kirche erbaut wurde, lagen u. a. das Dorf Skovsted und der Haupthof Rotbøl in der Gemeinde. Allerdings wusste der Gemeindepfarrer 1555 zu berichten, dass die Gemeinde Lodbjerg vom Sand „verdorben“ war. Nach und nach mussten die Höfe weichen. Die Kirche und der Friedhof wurden aufrecht erhalten und mussten aber von Zeit zu Zeit vom Sand befreit werden. Trotz ihrer abgeschiedenen Lage fungiert die Kirche noch immer als Gemeindekirche.

Die weiß getünchte Kirche stammt aus der Zeit um 1500 und wurde aus Ziegeln erbaut. Obwohl sie jünger ist, unterscheidet sich die Kirche nicht stark von den meisten anderen Kirchenbauten in der Umgebung, die um 1200 im romanischen Stil aus charakteristischen Granitquadern errichtet wurden. Die Taufe der Kirche ist älter als die Kirche und könnte darauf hindeuten, dass sich in der Gemeinde vormals eine ältere Kirche befunden hat, von der jedoch bislang jede Spur fehlt. Im Innern der Kirche an der Chorbogenwand sind spätgotische Kalkmalereien zu finden. Gegen Norden ist ein Bild von der Jungfrau Maria zu sehen, die von Sonnenstrahlen umgeben das Jesuskind hält. Die Wand an der Kanzel ziert die Darstellung einer Schlange mit Kreuz. Das Motiv stammt aus dem 4. Buch Mose, ist aber auch ein Christus-Symbol. Altar und Kanzel stammen aus der Zeit um 1600. Im Jahr 2008 wurde die Kirche jedoch von der Künstlerin Maja Lisa Engelhardt neu ausgeschmückt und das übrige Inventar der Kirche von ihr farblich neu gestaltet, wobei sie sich am ockerroten und goldenen Farbenspiel der Kreidemalereien orientierte. Das Votivschiff „Christian“ stammt aus den 1880er-Jahren und lässt sich den Leuten vom Leuchtturm Lodbjerg zuordnen. Es wurde von einem der Leuchtturmassistenten gefertigt und gestiftet, als der Sohn eines Kollegen 1885 im zarten Alter von nur anderthalb Jahren starb.

Vom Friedhof hat man in südlicher Richtung einen schönen Blick auf die große Kirche von Vestervig, die im 12. Jahrhundert als Klosterkirche erbaut worden war.

Baunhøje

Nördlich von der Kirche führt ein Weg hinauf zu den Grabhügeln von Baunhøje. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick über die Heidelandschaft. Der Name des Höhenzugs stammt aus der Zeit, als man dessen höchste Erhebung als Signalposten nutzte. Er ist 5 Meter hoch und wenn man auf der Spitze ein offenes Feuer entfachte, war das auf dem nächsten Signalhügel, an den die „Nachricht“ weitergegeben wurde, zu sehen. Auf diese Weise konnte man schnell ein Signal durch den gesamten Landesteil schicken, wenn ein Feind im Anmarsch war. Die Signalfeuer-Methode kam 1848 zum letzten Mal zum Einsatz. Die Hügelgräber wurden vor 3.500 bis 3.000 Jahren in der späten Bronzezeit angelegt, einer Zeit, als die Landschaft besiedelt und kultiviert war.

Die Kirche von Lodbjerg ist montags bis freitags geöffnet von 8 bis 16 Uhr, samstags von 8.30 bis 15.30 Uhr.