Museumscenter Hanstholm

Das Museumscenter Hanstholm liegt neben den beiden großen Bunkern aus dem 2. Weltkrieg. Vom Museum hat man Zugang zur Bunkeranlage, deren ursprüngliches Inventar teilweise noch vorhanden ist. Hier sind Mannschaftsbunker, Vorrichtungen für die Handhabung der Munition und der große Kanonenschacht einer der 38 cm-Kanonen zu sehen. 

Die Festung Hanstholm

Im Zweiten  Weltkrieg bauten die Deutschen in und um Hanstholm eine starke Küstenbefestigung auf Grund der strategischen Lage an der Einfahrt zum Skagerrak. Im Ergebnis entstanden in Hanstholm ca. 450 Betonanlagen. Kernstück war eine Batterie mit vier großen 38 cm-Kanonen, die eine Reichweite von 55 km hatten. Das entsprach der halben Entfernung nach Norwegen. Jede Kanone stand in einem großen Kanonenschacht mit angeschlossener Bunkeranlage von insgesamt 3000 m². Die gesamte 38 cm-Batterie war mit 600 Mann besetzt und an jede Kanone waren 90 Mann gebunden, die im Bunker lebten und arbeiteten. Auf Eisenbahnschienen wurden die 800 kg schweren Granaten von den Munitionsbunkern zu den Kanonenbunkern transportiert, wo sie mittels ausgeklügelter Technik zur Kanone hochgehoben wurden. Rund um die Batterie wurden weitere Anlagen gebaut, deren Hauptzweck dem Schutz vor Angriffen diente.

Die Batterie von Hanstholm, die ab Herbst 1941 voll betriebsbereit war, kam jedoch niemals zum Einsatz, weil keine Feinde auftauchten. Es wurden einige Probeschüsse mit den Kanonen durchgeführt und auch das Luftabwehrgeschütz kam gegen alliierte Flugzeuge, die Hanstholm überflogen, regelmäßig zum Einsatz, aber direkte Angriffe auf die Festung gab es nie.

Evakuierung der einheimischen Bevölkerung

Zu Spitzenzeiten befanden sich in Hanstholm 4000 Deutsche. Sie bemannten die Kanonen und bewachten das Gebiet. 1942 wurden die einheimischen Bewohner von Hansted, zu Kriegsbeginn waren das ca. 800 Personen, evakuiert. Einige von ihnen wurden in Ræhr in Baracken untergebracht, andere zogen nach Hirtshals und nur einige von ihnen kehrten 1946 nach Hanstholm zurück. Bevor das Gebiet von Hanstholm wieder bewohnt werden konnte, mussten die vielen Landminen geräumt und die Häuser wieder instand gesetzt werden, in denen die Deutschen einquartiert waren.

Nach dem Krieg wurde der Wald, der heute den Ort umgibt, zum Verdecken der Betonanlagen aus dem Krieg und zum Windschutz angepflanzt.

Das Museum ist vom 1.2. bis 31.10. täglich geöffnet. Im Zeitraum 1.6. bis 31.8. von 10 bis 17 Uhr. Im Zeitraum 1.2. bis 31.5. und 1.9. bis 31.10. sowie vom 25.12. bis 31.12. von 10 bis 16 Uhr. Die Museumsbahn verkehrt täglich in den Osterferien, vom 1. Mai bis 31. August und in den Herbstferien.