Nors Sø

Der See Nors Sø ist ein Karstsee. Im Gegensatz zu den meisten anderen Seen Dänemarks hat dieser See fast keinen Schilfbewuchs. Stattdessen wachsen hier seltene Wasserpflanzen. Der unter Naturschutz stehende See ist landschaftlich reizvoll gelegen an der Grenze zum Wildreservat Hanstholm und den Dünenwäldern Tved und Vilsbøl.

Ein Waldspaziergang

Der Dünenwald Vilsbøl Klitplantage, der an der Süd- und Westseite an den Nors Sø grenzt, wurde wie die anderen Dünenschutzwälder zur Eindämmung der Sandflucht angelegt. Der Dünenwald zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus. Eine der üppigsten Waldpartien, die absolut einen Spaziergang wert ist, liegt unmittelbar westlich von der Badestelle.

Es empfiehlt sich ein Abstecher zum Gedenkstein, der zeigt, wo der Haupthof Nebel bis 1632 lag. Nebel befand sich 1365 im Besitz des Adelsgeschlechts Bild und vermutlich handelte es sich um einen großen Hof mit mehreren Gebäuden, umgeben von einem Wallgraben. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden hier Gebäudereste und eine Münze aus dem Jahr 1536 gefunden. Die Sandflucht trug mehr und mehr Boden ab und so musste der Hof schließlich nach Osten ausweichen, um besseren Bedingungen zu finden. So lag der Hof in der Zeit von 1632 bis 1892 auf einem Grundstück südlich der Badestelle, die heute mit hohen Laubbäumen bewachsen ist. 1892 wurde der Hof ein letztes Mal umgesiedelt, wobei er zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Häuslerstelle war. Um 1950 wurde der letzte Boden an den Staat verkauft und von ihm aufgeforstet.

Im Dünenwald Vilsbøl wurden 30 feste Orientierungsposten aufgestellt. Am Nors Sø und am Waldspielplatz am Vandet Sø gibt es Ständer mit Orientierungskarten zum Mitnehmen. Die Tourenvorschläge wurden vom Nordvestjysk Orienteringsklub ausgearbeitet.

 

Sauberes Wasser

 

Nors Sø war in der Steinzeit Teil einer Meeresbucht, die später abgeschnürt wurde, wobei man den ursprünglichen Steilküstenverlauf in der Landschaft um den See noch heute erkennen kann. Der Untergrund besteht größtenteils aus Kalk- und Kreideablagerungen und abgesehen von einer kleinen Quelle an der Südseite hat der See keinen natürlichen Zulauf, was heißt, dass sich der See ausschließlich aus Grundwasser und Niederschlägen speist. Der See hat eine Fläche von 347 Hektar und eine maximale Tiefe von 20 Metern. Durch das saubere und kalkreiche Wasser besitzt der See eine ganz spezielle Flora. Die kleine Wasserpflanze Biegsames Nixenkraut, die man in Dänemark schon ausgestorben glaubte, ist im Nors Sø und auch im Vandet Sø wieder gefunden worden.

Freiluftleben am See

Die Badestelle am Südwestufer des See ist die beliebteste. Von Westen bietet der Wald Schutz vor dem Wind, und außerdem gibt es dort Toiletten, Feuer- und Grillstellen sowie Tische und Bänke. Der Flugsand, der sich ca. 100 Meter weit im See abgelagert hat, hat den feinsten, kinderfreundlichsten Badestrand geschaffen, den man sich vorstellen kann.

Von der Badestelle gehen mehrere markierte Wanderwege ab. Einer von ihnen führt zum Vogelturm am westlichen Teil des Sees, von wo aus sowohl Lappentaucher als auch Gänse und Enten und manchmal auch Fischadler und Seeadler gut zu beobachten sind.

Der See hat einen guten Fischbestand mit hauptsächlich Barsch und Plötze, doch auch Hecht, Aal und Lavaret, ein Lachsartiger, kommen vor. Angelkarten für Teile des Südufers sind bei Naturstyrelsen Thy oder in der Touristeninformation Thy erhältlich. Der westliche Teil von Nors Sø gehört zum Wildreservat Hanstholm. Zum Schutz der empfindlichen Tier- und Pflanzenwelt ist das Bootfahren einschließlich Surfen und Kanu- oder Kajakfahren hier nicht erlaubt.

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