Tierleben im Reservat
Das Wildreservat Hanstholm besteht aus heidekrautbewachsenen Dünen so weit das Auge reicht, nur unterbrochen von Bergkiefern, die im Rahmen der Sandfluchtbekämpfung angepflanzt worden sind. Bis 1930 war das Gebiet in viele Parzellen unterteilt, die sich im Besitz von Bauern und Kleinbauern befanden und von diesen als Weideland und für die Jagd genutzt wurden. In den 1930er Jahren kaufte der Staat das Land, die Jagd wurde verboten und 1949 wurde das Wildreservat errichtet.
Der Vogelturm in Sårup im nordwestlichen Teil des Dünenwalds Tved Klitplantage liegt hoch oben auf der alten Steilküste. Von hier aus hat man einen besonders guten Blick über die abgeschlossenen Gebiete im Innern des Wildreservats Hanstholm. Ein gutes Fernglas sollten Sie dabei haben.
Die Gegend um die Seen ist je nach Jahreszeit von einem reichhaltigen Tierleben erfüllt. Im März-April kann man mit etwas Glück in den Sümpfen unterhalb des Turms tanzende und trompetende Kraniche erleben, bevor sie sich auf ihren Brutplätzen im Reservat niederlassen. Später im Sommer kann man sie paarweise mit einem oder zwei Jungen umher stolzieren sehen.
Der Turm ist ebenfalls der beste Ort, um die Hirsche im Reservat zu beobachten. Im Spätsommer versammeln sich bisweilen bis zu 400 Tiere im Dünengelände vor dem Turm. Später in der Brunftzeit teilt sich die Herde auf, wenn die großen Platzhirsche ihre Rudel beisammen haben und eifrig über sie wachen. Wenn das Röhren der Hirsche an einem windstillen Abend bei Sonnenuntergang durch die Wildnis schallt, vergisst man Raum und Zeit und fühlt sich in Urzeiten versetzt.
Zur Zeit des Vogelzugs rasten im Innern des Reservats zahlreiche Vögel. Jeden Herbst kommen große Schwärme Kurzschnabelgänse auf ihrer Reise von den Brutplätzen auf Svalbard hierher. Und auch die Graugansschwärme sind in den letzten Jahren immer größer geworden.